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Sommer, Sonne und noch ein Mail

Es ist Sommer. Alle sind weg und doch irgendwie nicht. Urlaub daheim steht hoch im Kurs. Oft daheim daheim, manchmal daheim in Österreich. Mir ist selbstverständlich klar wie schön wir es in Österreich haben, aber Sätze wie „Wir machen dieses Jahr Urlaub daheim und haben endlich Zeit für den Garten“, „Österreich ist ja eh so schön“ und „Dieses Jahr werden es eher spontane Kurztrips“ machen mich irgendwie traurig. Manchmal hilft es ungemein durch das Überqueren von Staatsgrenzen Abstand zu gewinnen. Es fällt oft leichter, das Handy aus der Hand zu legen oder diesen einen Anruf nicht zu tätigen. Diesen Sommer bekomme ich aber laufend E-Mails und Anrufe von Leute, die eigentlich „im Urlaub sind“.

Die Grenzen zwischen Privatem und Beruflichem sind nicht mehr existent. Gut für mich als Chef, als Kollege? Mit Sicherheit nicht. Am meisten freut es mich, wenn sich alle im Urlaub erholen, abschalten, eine Pause gönnen, gesund zurückkommen und wieder aufs Arbeiten freuen. Mich freut es, wenn aus den Kurztrips wieder Urlaub wird und mich freut es, wenn alle wieder gescheit verreisen, vor allem dann, wenn es hilft Abstand zu gewinnen. Das wäre wichtig. Vor allem für den Kopf. Außerdem gibt es die schlechte Angewohnheit aus dem Österreich-Urlaub keine Karte zu schreiben.